Die Eingewöhnung
Liebe Eltern, Sie sind die wichtigste Bezugsperson Ihres Kindes, sie geben Ihrem Kind Vertrauen und Sicherheit. Der Schritt in die Fremdbetreuung ist ein sehr einschneidendes Erlebnis für Ihr Kind. Deswegen lege ich sehr viel wert auf die Eingewöhnungsphase.
Ich möchte, dass sich Ihr Kind auch bei mir sicher fühlt, das ich ihm Vertrauen und Zuversicht geben kann.
Um Ihrem Kind und auch Ihnen einen sanften Übergang in die Betreuung bei mir zu ermöglichen, richte ich mich hierbei nach dem Münchener Modell, das aus drei Phasen besteht.
In der Grundphase besuchen Sie und Ihr Kind mich gemeinsam in meiner Kindertagespflege. Am ersten Tag auch nur für eine Stunde.Ihr Kind kann so die Umgebung , die anderen Kinder und mich kennenlernen. Sie sind aber im Hintergrund jederzeit für Ihr Kind erreichbar und können ihm jederzeit als Sicherer Hafen dienen. Nach der vereinbarten Zeit verabschieden Sie und Ihr Kind sich von mir und kommen am nächsten und am übernächsten Tag wieder, wobei wir Ihre Anwesenheit immer ein bisschen steigern werden. Ich werde in diesen Tagen versuchen, Kontakt zu Ihrem Kind aufzunehmen und mich vorsichtig als Spielpartner anbieten.
Gerade in den ersten Tagen ist es sehr wichtig, dass Sie mich täglich besuchen kommen, da nur so eine Gewöhnung erfolgen kann. Selbst dann, wenn Ihr Kind nur einige Tage in der Woche zu mir in die Betreuung kommen wird. Ebenso sollte Ihr Kind immer von derselben Bezugsperson zu mir begleitet werden.
Ein erster Trennungsversuch erfolgt frühestens am vierten Tag, und das auch nur wenn Ihr Kind schon aktiv am Spiel teilnimmt und Sie nicht mehr als permanente Sicherheit im Raum benötigt.
Es ist wichtig, dass Sie sich von Ihrem Kind verabschieden und auch signalisieren, dass sie wiederkommen. Sie verlassen dann den Raum, sind aber vor der Tür jederzeit erreichbar. Sollte Ihr Kind verstört reagieren und sich nicht beruhigen lassen, werden wir den Trennungsversuch sofort abbrechen und auch erst eine Woche später erneut versuchen. Wenn Ihr Kind die räumliche Trennung gut aushält, kommen Sie nach fünf Minuten wieder in den Raum und wir werden die Zeit der räumlichen Trennung jeden Tag ein bisschen steigern.
In dieser Stabilisierungsphase werde ich mich Ihrem Kind aktiv als Spielpartner anbieten, es in den Tagesablauf einbeziehen und an allen Aktivitäten, die ich gemeinsam mit den Kindern gestalte, teilhaben lassen.
Die erste Mahlzeit und den ersten Mittagsschlaf möchte ich mit Ihnen gemeinsam gestalten, so merkt ihr Kind das es in Ordnung ist, wenn es bei mir isst oder sich auch von mir wickeln lässt.
Wenn Ihr Kind sich problemlos von mir trösten lässt, mich als Spielpartner und als Bezugsperson akzeptiert hat, sind wir in der Schlussphase angekommen.
Sie sind dann nicht mehr in meinem Purzelbaum anwesend, Sie bringen Ihr Kind zur vereinbarten Zeit und verabschieden sich.
Ihr Kind ist bei mir angekommen und vertraut mir, dass auch ich seine Bedürfnisse angemessen befriedigen und ihm die Sicherheit geben kann, die es benötigt.
Es ist wichtig, dass wir uns gemeinsam ausreichend Zeit für die Eingewöhnung nehmen. Wie lange es jedoch dauert, entscheidet einzig und alleine Ihr Kind. Als Richtwert sollten Sie mit zwei bis vier Wochen rechnen.
Auch kann es hilfreich sein, wenn Sie ein sogenanntes Übergangsobjekt Ihres Kindes mitbringen, seinen Schnuller oder sein Lieblingskuscheltier.